Noch am Abend des ersten Treffens bildete sich eine Projektgruppe, die sich von der Idee Manfred Burgers anstecken ließ. Unter der Leitung von Thomas Mesdag von der Gemeindecaritas entwickelte sich eine Konzeption und im Januar 2019 begann nach Vorbereitungen von Edith und Manfred Burger, Helene Bausenwein, Doris Fröhling und Caritas-Geschäftsführer Paul Greubel die Ausbildung der ersten zwölf Sozialpaten in den Schulungsräumen der Caritas.
An fünf Abenden lernten die angehenden Sozialpaten, dass man nicht alles selbst machen muss, sondern dass es wichtiger ist zu wissen wohin man sich in Notlagen wenden kann. Caritas und Diakonie waren ebenso in die Ausbildung eingespannt wie der sozialpsychiatrische Dienst, Hilfsangebote des Roten Kreuzes und die Erziehungsberatungsstelle.
Nach dem Weggang von Thomas Mesdag stieg Katrin Anger von der Gemeindecaritas mit ins Boot und schließlich konnte nach Abschluss der Basisschulung die Qualifizierung zum Sozialpaten mit Erfolg abgeschlossen werden.
Im Seminarraum des Caritas-Zentrums St. Hedwig wurden nun in einer Feierstunde die ersten Zertifikate überreicht
Als erste Paten erhielten Helene und Michael Bausenwein, Birgit und Harald Beck, Edith und Manfred Burger, Ingrid Ebert, Doris Fröhling, Gerda Mertig, Irene Müller, Angelika Schoppa, Karin Spiegel und Udo Schlieker ihre Urkunden.
Die stellvertretende Caritas-Vorsitzende Renate Jüstel unterstrich, eine der Aufgaben der neuen Sozialpaten sei, dem von der Sparkasse finanziell unterstützten Projekt zu Wertschätzung und Anerkennung zu verhelfen. Die Mitarbeiter der Caritas verfolgten das Projekt von Anfang an und unterstützten maßgeblich. Alle wichtigen sozialen Beratungsstellen im Landkreis seien in SoliKi (Solidarität Kitzingen) zusammengeschlossen und wirkten bei der Ausbildung mit. Eine der wesentlichen Erfahrungen der neuen Sozialpaten bestand in der Erkenntnis, dass schlimme Notlagen die eigene Stärke meist wachsen ließen.
Pfarrer Michael Bausenwein sprach von einem Gewinn für die Beteiligten bei der Ausbildung, er nahm mit seiner Frau selbst daran teil.
Ein Anfang sei gemacht, auch wenn zwölf Sozialpaten für die Stadt und den Landkreis nicht ausreichten. Alle Beteiligten befinden sich noch auf der Suche nach einer treffenden Bezeichnung für diejenigen Menschen, denen die Sozialpaten helfen. „Patenkind“ sei nicht unbedingt zutreffend.
Wer hat eine Idee? Die Caritas will den auf die Adresse info@caritas-kitzingen.de eingehenden Vorschlag, der dann übernommen wird, prämieren.
Geschäftsführer Greubel dankte allen Beteiligten, die das Projekt umzusetzen halfen.
Für die Sparkasse überreichte Frank Kunze einen Geldbetrag zur Förderung des Projektes. Er sah sich vom ersten Erfolg angenehm überrascht und versprach weitere Unterstützung. Gleichzeitig hoffte er, dass möglichst vielen Menschen geholfen werden könne. Weitere Unterstützung bekommt das Projekt vom Rotary Club und dem Kirchenkabarett Cherubim.
Pfarrer Gerhard Spöckl bat zum gemeinsamen Gebet und wünschte den Sozialhelfern Freude und Kraft und gute Begegnungen. Er gab zu bedenken, dass man auch einmal selbst an seine Grenzen stoßen könne.
Gerhard Bauer