Werden unsere Kitas als Orte gelebten Glaubens wahrgenommen? Sind sie lebendige Knotenpunkte im sozialen und pastoralen Raum? Diese und ähnliche Fragen standen im Vordergrund, als das Projekt „Katholische Kindertageseinrichtungen als pastorale Orte“ 2016 im Rahmen des diözesanweiten Prozesses „Pastoral der Zukunft“ gestartet ist. 18 Einrichtungen aus ganz Unterfranken beteiligten sich am Modellprojekt. Begleitet und unterstützt von Caritas-Fachberaterin und Projektleiterin Petra Eitzenberger formulierten sie Ziele und Visionen und setzten diese über einen Zeitraum von drei Jahren in vielen Initiativen und Veranstaltungen um.
Zufrieden mit Projektverlauf
Wie diese Initiativen und Veranstaltungen konkret aussahen, verdeutlichten nicht nur farbenfrohe Stellwände im Foyer des Burkardushauses. Auch die Projektteilnehmer selbst kamen beim Projektabschluss zu Wort. Nach der Begrüßung durch Petra Eitzenberger und Moderator Michael Biermeier sowie einem Impuls von Domkapitular Clemens Bieber, Vorsitzender des Diözesan-Caritasverbands, schilderten Joseph Pohli (Gerolzhofen), Elke Wolz-Nagel (Gaukönigshofen), Karolin Bott (Mömbris) und Sabine Herold (Brünn) ihre anfänglichen Erwartungen, Ziele und Umsetzungsmaßnahmen. Mit dem Projektverlauf zeigten sich alle sehr zufrieden. Sowohl bei den Mitarbeitern als auch bei den Eltern habe man ein tieferes Bewusstsein für die Kita als pastoralen Ort schaffen können. Auch habe man die Arbeit der Kita in der Gemeinde transparenter machen und sich stärker im sozialen Raum vernetzen können, so die Projektteilnehmer. „Alle waren spürbar bemüht, die Einrichtung voranzubringen und etwas gemeinsam zu bewirken“, erinnerte sich Joseph Pohli, pastoraler Mitarbeiter in der Kita in Gerolzhofen. Einig war man sich auch darin, an diesem Tag keinen Schlusspunkt hinter das Projekt zu setzen, sondern einen Doppelpunkt. Das Projekt sei nie zu Ende.
„Kita ist erste Visitenkarte der Kirche"
In seinem Impulsvortrag ging Prof. Dr. Ralf Haderlein von der Hochschule Koblenz auf die vielen Herausforderungen ein, mit denen Kitas in der heutigen Zeit konfrontiert sind. Das Bild von Familie habe sich genauso verändert wie die Erwartungshaltung vieler Eltern an die Kindertageseinrichtungen, so Haderlein, der das Projekt intensiv begleitet hat. Trotz aller Herausforderungen sehe er in Kitas die größte Chance, von Gott zu berichten und ihn Kindern nahezubringen. „In der Kita kommen sie zum ersten Mal mit ihm in Berührung.“ Die Kita sei eine Art erste Visitenkarte der Kirche.
In moderierten „Themencafés“ setzten sich die rund 90 Teilnehmer am Nachmittag mit verschiedenen Fragestellungen zur Sozialraumorientierung, spirituellen Haltung sowie zur Seelsorge auseinander. Im Anschluss wurden die Ergebnisse dem Plenum präsentiert.
„Glaube soll in Kitas lebendig sein"
Abschließend überreichten Petra Eitzenberger und Michael Deckert, Fachbereichsleiter katholische Kindertageseinrichtungen, die Teilnahmebestätigungen sowie eine „Einladung zur Auszeit“ für jede Einrichtung. Petra Eitzenberger bedankte sich für das gute und aktive Miteinander seit Projektbeginn. „Das Projekt hat so viel bewirkt. Ich wünsche mir und uns allen, dass unser Glaube in unseren Kitas lebendig ist“, gab sie den Teilnehmern noch mit auf den Nachhauseweg.
Julia Eyrisch | Caritas