Bischof Paul-Werner war die Caritas stets ein wichtiges Anliegen“, stellte Domkapitular Clemens Bieber im Gemeinschaftsgottesdienst der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Caritas heraus. Einen Tag vor der Beisetzung des langjährigen Bischofs von Würzburg, war die Kirche der Ursulinen gut besucht. Der Gottesdienst stand im Zeichen der Erinnerung und des Gebets für den verstorbenen langjährigen Würzburger Bischof. „Caritas Christi urget nos“, sei der Gruß des Bischofs gewesen, wenn er auf die Caritas traf. „Die Liebe Christi drängt uns“, müsse auch heute der Leitspruch für alle sein, die sich im Dienst der „caritas“ für die Menschen einsetzten, so Bieber. Der Vorsitzende des Caritasverbandes zitierte ein Diktum von Bischof Paul-Werner: „Wer ein Ziel vor Augen hat, findet auch den Weg!“ Im Blick auf diese Grundhaltung erwähnte Clemens Bieber die Predigt, die der Bischof bei seiner Priesterweihe am 14. Februar 1987 hielt. Vor dem Hintergrund des Emmaus-Berichtes, sprach der Bischof damals über die Weggemeinschaft, die Wortgemeinschaft und die Mahlgemeinschaft. „Damit beschrieb der Bischof die entscheidende pastorale Grundhaltung, nämlich die Menschen begleiten, ihnen absichtslos helfen, damit Zeugnis geben für den Auftrag der Frohen Botschaft. So entsteht ‚communio‘, die in die Mahlgemeinschaft mündet.“
In seiner Amtszeit zwischen 1979 und 2003 habe Bischof Paul-Werner viel bewegt, rief Bieber den Frauen und Männern der Caritas in Erinnerung. „Paul-Werner war ein angesehener Wissenschaftler, besonders auf dem Gebiet der Ökumene; Bischof Paul-Werner war gleichzeitig einer, der die Sorgen und Nöte der Menschen wahrnahm und deshalb die caritativen Herausforderungen der Kirche erkannte und anpackte.“ Zahlreiche Kindertageseinrichtungen, Einrichtungen der Jugend-, der Behinderten-, der Altenhilfe, sowie Sozialstationen und Beratungsdienste wurden ins Leben gerufen. „Schließlich weihte er, zum Ende seiner Amtszeit die größte Seniorenwohnanlage, das Marienstift in Schweinfurt, ein.“ Ganz wichtig sei ihm der Schutz des menschlichen Lebens von seiner Entstehung bis zu seinem natürlichen Ende gewesen, sagte Bieber.
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Verbandes besuchten den verstorbenen Bischof in St. Michael und feierten das festliche Requiem und die Beisetzung mit.
Sebastian Schoknecht